Text: Rolf Joachim Rebell
Beim ersten Grand-Slam-Turnier in diesem Jahr hatte Sofia Costoulas noch verloren, bei den International HTV Junior Open in Offenbach hielt sich die aktuelle Nummer zwei der Jugend-Weltrangliste schadlos. Die gerade 17 Jahre alt gewordene Belgierin setzte sich in einem hochklassigen Finale mit 6:4, 6:2 gegen die an Position zwei gesetzte Lucie Havlickova aus Tschechien, aktuell die Nummer 14 in der Rangliste, durch. „Es war eine gute Woche für mich“, sagte Costoulas. „Ich haben sehr gutes Tennis gezeigt, im Viertelfinale auch etwas Glück gehabt“, erinnerte sie sich an das Match am Freitag, in dem sie drei Matchbälle abwehren musste.
Zusammen mit ihrer Finalgegnerin Havlickova beherrschte Costoulas die Doppelkonkurrenz und holte sich einen zweiten Titel. Auf dem Weg zum Titelgewinn gab die favorisierte Paarung keinen einzigen Satz ab.
Hochklassiges Tennis sahen die mehr als 200 Zuschauer am Finaltag auch bei den Junioren. Der für den TC Bad Vilbel in der Regionalliga spielende Tscheche Jakub Nicod gewann das Endspiel mit 6:2, 6:4 gegen den Spanier Pedro Rodenas, machte dabei im zweiten Satz einen 0:3-Rückstand wett.
Das Doppel der Junioren gewann die Kombination Yaroslav Demin/Coleman Wong (Russland/Hongkong) mit 6:4, 2:6, 10:6. Im Finale bezwangen sie Kilian Feldbausch/Paul Inchauspe (Schweiz/Frankreich).
Am Finaltag als interessierter Zuschauer dabei war auch Dietloff von Arnim. Der Präsident des Deutschen Tennis-Bundes lobte die gute Atmosphäre in Offenbach und das Niveau der einzelnen Spiele. „Die Aufwertung in die Kategorie A von der ITF war ein Zusammenspiel von vielen verschiedenen Kräften“, betonte von Arnim. „Spielerisch bekommen wir hier schon erstklassiges Tennis gezeigt. Einzig, dass wir das Turnier im Kalender einen Monat nach vorne verlegen mussten, ist etwas schade.“
Offenbachs Oberbürgermeister Felix Schwenke sagte: „Dieses Event ist sehr wichtig für die Stadt Offenbach. Im internationalen Tennis stehen wir auf einer Höhe mit Städten wie London, Paris, New York, Melbourne, Tokio, Sao Paulo, Kapstadt oder Mailand. Die Zuschauer sehen Tennis auf höchster Stufe.“
Kai Burkhardt, Präsident des Hessischen Tennis Verbandes, meinte: „Wir waren zu Beginn noch etwas skeptisch, ob die Aufwertung uns überhaupt so viel bringen wird. Aber das gesamte Team hat die Ärmel hochgekrempelt und einen tollen Job gemacht, es gibt nach dieser Woche kein Haar in der Suppe.“ Auch von Arnims Vorgänger Ulrich Klaus überzeugte sich als Mitglied des ITF-Board of Directors persönlich von der Qualität der Spieler und des Turniers.






Fotos: © Hikmet Temizer